Nach Lessing’s Nathan der Weise soll im Folgenden auf Schiller’s Räuber und die dazugehörige Nacherzählung eingegangen werden. Auch diese alte Geschichte wurde von D.S. Felix neu erzählt. Die Räuber sind als Theaterstück angelegt. Aber genauso wie Nathan der Weise handelt es sich vornehmlich um eine Familiengeschichte.
Die Nacherzählung ist gekürzt und sprachlich modernisiert, damit es dem Leser möglich ist aus unserer heutigen Zeit heraus die Geschichte zu verstehen und in Bezug zu setzen. Der Vergleich zwischen der aktuellen Zeit im Gegensatz zur Vergangenheit ist beabsichtigt. Die Aktualität des Theaterstücks wird somit implizit bereits gezeigt.
Theater ist aufgrund der Gesprächsform eine scheinbar leichter zugängliche literarische Form und richtete sich auch an diejenigen, die nicht zu lesen pflegen. Reden, erzählen oder sich unterhalten gehörte und gehört schließlich zum Alltag. Die Dialoge werden mit den Handlungen der entsprechenden Person in Verbindung gebracht, das unterstützt das Verständnis, aber klar, die Ereignisse von Schiller’s Räubern liegen weit zurück. Ein Buch muss zwar immer gelesen werden, die Dialoge geben wenig Einblick in die Szenerie, trotzdem ermöglichten diese eine gewisse Klarheit.
Diese Nacherzählung aus der Feder von D.S. Felix enthält gekennzeichnete Auszüge aus dem Original, genauso wie Begriffserklärungen, wie Hintergrundinformationen zu den Autoren, Illustrator, Geschichte, Personen und auch wieder ganz wichtig Anregungen sich mit bestimmten Fragestellungen auseinanderzusetzen. Die Familie Moor steht im Mittelpunkt, ganz wichtig ist hierbei der Streit zwischen den Brüdern. Dieser Streit stellt aber gleichzeitig das bestehende System wie auch Familie in Frage und sucht nach einer gerechteren Welt und besseren Gesellschaft.
Abschließend bleibt zu sagen, dass die Autorin und auch das Team vom Friedrich-Maerker-Verlag hofft, die Klassiker für Kinder und Jugendliche zugänglicher und vor allem auch interessanter zu machen. Viel Spaß bei der Lektüre von Schiller’s Räubern nacherzählt!