Didakta und Leseförderung

Vom 7. bis zum 11. Juni findet in Köln wieder die Didakta statt. Es gibt viele Dinge, die in der Zeit der Corona-Pandemie deutlich geworden sind. Es ist ja nicht so, als ob vorher alles in Sachen Bildung problemlos funktioniert hätte, weit gefehlt, aber die Pandemie hat noch zahlreiche weitere Probleme gezeigt.

Zweisprachige Wendebücher: David, der kleine Ritter aus Hassmersheim und Mariechen und die Süßigkeiten

Homeschooling und Medienkompetenz

Homeschooling und Medienkompetenz sind zwei Aspekte, die im Vordergrund stehen. Es musste festgestellt werden, dass viele Lehrer nicht über die notwendigen Fähigkeiten verfügen, um online zu unterrichten oder Computer im Unterricht einzusetzen. Ein Problem hierbei ist, dass es nicht genügend Computer oder Tablets gibt, die Räumlichkeiten nicht über Stromversorgung und Internetzugang verfügen oder die Möbel nicht adequat sind. Es mangelt also schon an der Infrastruktur.

Buch oder Computer

Natürlich ist es eine sichere Sache den Schülern ein gedrucktes Buch in die Hand zu geben. Während der Corona-Pandemie hat sich aber gezeigt, dass viele Lehrmaterialien vorher auf kopierten Zetteln verteilt wurden, das ging im Homeschooling nicht und das hat zu Schwierigkeiten gesorgt. Denn die Schüler wurden in diejenigen mit Computer und Internetzugang von denen getrennt, die das nicht hatten. Ein auf Papier basierender Unterricht hatte da Vorteile, war aber nicht praktikabel. Soziale Unterschiede wurden plötzlich wieder zu einem trennenden Kriterium, das nun, endlich gelöst werden muss.

Tradition oder Fortschritt

Macht es jedoch Sinn auf Bücher zu verzichten? Auf der Didakta wird dies diskutiert und es werden Lösungsansätze gezeigt. Der Friedrich-Maerker-Verlag setzt auf Bücher, die Kinder und Jugendliche anfassen und so begreifen können. Die zweisprachigen Wendebücher bieten Möglichkeiten, die online Angebote auf diese Art und Weise nicht bieten. Klar, online Angebote können mit einem Übersetzungsprogramm verbunden oder mit Zusatzinformationen verlinkt werden und bieten direkt Übersetzungen und weitere Informationen an. Doch das trägt zur Trägheit bei, unsere Wendebücher fordern auf, es zunächst selbst zu versuchen, sie können aber auch gewendet werden und bieten genaue Übersetzungen in die andere Sprache. Zusatzinformationen gibt es bei uns auch, aber die befinden sich meist im Anhang, beispielsweise bei den Nacherzählungen der Klassiker.

Vorteile

Ein weiterer Vorteil der Wendebücher ist, dass sie permanent zugänglich sind und unabhängig von Internet und Computerzugang genutzt werden können. Der Zugang ist dadurch auch bei sozialen Unterschieden immer gegeben und durch die verschiedenen Sprachkombinationen ist es möglich, dass je nach Muttersprache und Lernziel andere Sprachkombinationen gewählt werden können. Das kann für Familien und Schüler mit Migrationshintergrund sehr vorteilhaft sein. Die Frage ist natürlich immer, wie man eine optimale Lösung für den jeweiligen Schüler, die Schule und Lernsituation findet. Es wird deshalb sicher zu einer Art Kompromiss kommen müssen, das heißt aber auch, dass die Bildungsinstitutionen alle Arten der Bildung fördern müssen, Bildung sollte ganzheitlich erfolgen.

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