Moderne Märchen

Es gibt im Verlagsprogramm des Friedrich-Maerker-Verlag bereits Nacherzählungen von Klassikern, die einen großen Erfolg haben. Klassiker für Kinder sind Märchen, meist werden die Märchen nach den Gebrüdern Grimm oder von Andersen und Hauff gelesen, aber es gibt unzählige Erzähltraditionen. Allerdings sind auch diese Märchen oft in einer Form verfasst, die es Kindern heute schwer macht, sie zu verstehen. 

Märchen: Ursprung und Form

Märchen sind ursprünglich mündlich tradierte Geschichten, die es in vielen Gegenden für Kinder, Heranwachsende und Erwachsene gab. Die Gebrüder Grimm haben viele für Kinder als sogenannte Hausmärchen zusammengestellt. Der Erfolg dieser Sammlung steht für sich. 

Doch was ist ein Märchen? Es ist zunächst einmal einfach eine formelhaft erzählte Geschichte. So beginnt jedes Märchen mit: Es war einmal (…), in vielen Fällen folgt daraufhin: vor langer Zeit, in einem fernen Land (…), jedes Märchen endet mit einer weiteren Formel: (…) und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch heute. Daneben gibt es in verschiedenen Ländern natürlich noch weitere Formeln, die alle eins gemeinsam haben, sie weisen Leser oder Zuhörer darauf hin, dass es sich um eine fiktionale und beispielhafte Geschichte handelt. 

Das Beispielhafte ist wichtig, denn jedes Märchen dient auch dazu, dass der Leser oder Zuhörer etwas lernt. Die behandelten Themen sind so gewählt, dass die Lehre der Märchen dazu beiträgt, dass die jungen Zuhörer und Leser auf die Zukunft als erwachsenes Individuum in der Gesellschaft vorbereitet wird. So geht es um richtiges und gutes Verhalten, aber auch um Eigenschaften, die es nicht sind. Eitelkeit führt zu Problemen, Schönheit ist nicht alles, Fleiß macht schön und wird belohnt, Trägheit oder Faulsein im Gegenzug wird bestraft. Es gibt unzählige Beispiele, die hier nicht näher genannt werden können. 

Oft wird angemahnt, dass Märchen für viele Kinder zu brutal und zu unverständlich wären. Es ist sicher richtig, dass es oft einen Umgang mit Mensch und Tier gibt, der heute nicht mehr korrekt ist. Kinder verstehen aber, dass es sich um Geschichten und somit um Fiktion handelt. Man sollte nicht den Fehler begehen zu glauben, dass Kinder den Unterschied nicht verstünden. 

Das Wort Märchen enthält den Wortstamm Mahr, mit Mahr wird im Altgermanischen ein böser weiblicher Geist bezeichnet. Das Englische nightmar verweist auf die Angst und den Schrecken, die derartige Geschichten verbreiten. Es handelt sich folglich um Geister- oder Gespenstergeschichten, die durch die verursachte Angst, gutes Verhalten erzielen möchten. Frei nach dem Motto, wenn du nicht gut bist, holt die der Nachtgrab. (vgl.: Duden – Herkunftswörterbuch, 5.Auflage, Berlin, 2014.)

Märchen im Friedrich-Maerker-Verlag

Kurz und gut, das Märchen ist eine an junge Leser gerichtete Textform, die Bildung beabsichtigt und zu den Klassikern gehört. Damit passt es natürlich ausgezeichnet in das Verlagsprogramm. Ihre Entstehung in so ferner Zeit macht Märchen heute jedoch schwer zugänglich. Dementsprechend möchte der Verlag moderne und modernisierte Märchen, entweder in Anlehnung an bestehende Märchen oder andere vergleichbare Geschichten anbieten. Zum leichteren Verständnis und zur Einordnung in die Lebenswelt der Leser werden sie modernisiert oder vereinfacht. 

Zum Auftakt der Serie ist ein modernes Märchen veröffentlicht worden, das scheinbar wenig mit klassischen Geschichten zu tun hat:Ach, Tamara“. Nichts desto trotz, „Ach, Tamara“, basiert auf gleich mehreren ähnlichen klassischen Geschichten aus verschiedenen Erzähltraditionen, die nun in einem Märchen zusammengeführt wurden. 

Als nächstes wird eine Sammlung von 3 kurzen Märchen erscheinen: Frau Holle, Der gestiefelte Kater und Hans im Glück. 

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