Lesen ist eine komplexe Tätigkeit. Meist wird das Entziffern und der Prozess Geschriebenes Auszusprechen als Lesen bezeichnet, dabei is es nur ein winziger Bruchteil eines komplexen Vorgangs.
Lesen erfordert immer auch Reflektion, Nach-Denken, dazu muss es zielgerichtet sein und kann kein unbedachter Konsum sein. Reflektiertes und zielgerichtetes Lesen hat immer auch die Absicht, Eindrücke, Erfahrungen, Erlebnisse oder Zugänge zu ermöglichen. Lesen erlaubt ein persönlich individuelles Tempo, vor- u zurückblättern. Der Umgang mit Texten und Literatur kann und sollte nach eigenen Vorstellungen erfolgen. Aber Lesen muss immer Kommunikation sein und bleiben, um erfolgreich zu sein.
Der Leser kann sich dazu Fragen stellen, wie zum Beispiel: Wozu lese ich dieses Buch? Wie gefällt es mir? Oder was gefällt mir oder gefällt mir nicht? Literaturtags, Allgemeinwissen, Hintergrundinformationen und persönliches Interesse helfen beim Lesen. Am Anfang kann auch ein Lesetagebuch helfen die eigene Methodenkompetenz zu erlangen und zu stärken oder Selbstständigkeit zu fördern. Die Arbeit am Text erfolg immer parallel zur Lektüre, im Lesetagebuch können verschiedene Arten von Einträgen gemacht werden, Zusammenfassungen, Zitate von Textpassagen, Artikulation von persönlichen Leseeindrücken oder beispielsweise Assoziationen. Die Dokumentation des Leseprozesses hilft Gedanken, Gefühle, Deutungsansätze, Schwierigkeiten und Probleme zu verstehen und darüber nachzudenken.
Ein Lesetagebuch kann in der Schule benutzt werden, aber genauso im Privaten, Ziel ist die Kommunikation über das Buch, Thema und Leseerfahrung. Wie die Kommunikation stattfindet, mündlich, schriftlich oder kreativer in künstlerischer Form, spielt hierbei eine untergeordnete Rolle, aber sie sollte stattfinden. Viel Spaß beim Lesen!