Vorlesen eine Entscheidung

Theoretisch weiß jeder, dass es wichtig ist Kindern vorzulesen, praktisch wird es leider oft vernachlässigt.Teilweise wird das Vorlesen an einen professionellen Vorleser beispielsweise von Hörbüchern oder Hörspielen weitergegeben. Doch wie die Stiftung Lesen immer wieder betont, dient Vorlesen neben vielen positiven Aspekten im Bildungsbereich auch der Bildung und Pflege von Beziehungen, was den Menschen erst rund und vollständig macht. 

Warum wird denn nicht vorgelesen, wenn es doch so positiv bewertet wird? Welche Gründe werden angegeben und was befindet sich dahinter? Oft ist eine Person im Haushalt der designierte Vorleser, es gibt vielleicht auch ein paar Bücher, aber keine wirklichen Rituale. Und das ist schon eines der zentralen Probleme, denn Rituale helfen Dinge zu tun, auch wenn man eigentlich so viele andere Sachen machen muss, möchte oder könnte. Vorlesen sollte nicht nur als Option gesehen werden, sondern einen essentiellen Teil des Alltages bilden. 

Vorlesen ist so wichtig, aber ein ein Drittel der Eltern lesen ihren Kindern selten oder nie vor, was eine Studie der Stiftung Lesen offenlegt. Vorlesen schult, es ist eine Art Vorschule, die Kinder auf den Schulalltag vorbereitet. Die meisten Kinder lieben es Geschichten vorgelesen zu bekommen. Allerdings teilen viele Erwachsene diese Freude nicht, etwa die Hälfte aller Erwachsenen geben an, dass sie nicht gerne vorlesen. Diese Empfindung wird zur Erfahrung und wirkt sich auf die Entwicklung der Lesegewohnheiten der Kinder aus. Kinder, die aus Haushalten kommen, in denen nicht gelesen wird und denen nicht vorgelesen wird, werden meist auch zu Nichtlesern. 

Ein weiterer Aspekt, der in der Studie genannte wird ist, dass viele Kinder keinen Zugang zu Büchern haben, es gibt eine handvoll Bücher, aber keine wirkliche Auswahl. Das mag überraschen, denn die meisten Kinder habe so viele Spielsachen und Dinge zur Auswahl, aber für Bücher gibt es keinen Platz. Viele Eltern haben zudem angegeben, dass sie es mögen, wenn ihren Kindern Bücher geschenkt werden. Sie scheinen die Verantwortung für die Buchwahl abgeben zu wollen und dass, obwohl es unzählige Kinderbücher gibt und beinahe täglich neue Bücher veröffentlicht werden. 

Woran liegt es denn nun wirklich, dass nicht vorgelesen wird? Als so genannter Vielleser kann ich es nicht verstehen, aber es scheint einfach eine Art Lifestyle zu sein. Bedauerlich ist das, denn es enthält den Kindern eine Vielzahl von Erfahrungen vor. Es ist natürlich traurig, dass vielen Kindern nicht vorgelesen wird, denn sie werden so fast sicher auch zu Nichtlesern. Aber ohne Routinen gehen bestimmte Tätigkeiten nach dem anfänglichen Enthusiasmus verloren. Die beste Zusammenfassung ist vermutlich, dass Kinder von Nichtlesern und solche, denen nicht vorgelesen wird, selbst auch zu Nichtlesern werden, so das Fazit der Studie der Studie Stiftung Lesen. Es scheint keine Möglichkeit zu geben diese Entwicklung  umzukehren, außer das Lesen zu einem festen Bestandteil des Alltags zu machen. 

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